top of page
  • AutorenbildHeimatarchiv Team

Die Gastwirtschaft „Bruns sin Died“ in Portsloge

Im Jahr 1912 entstand neben dem alten reetgedeckten Bauernhaus der rote Backstein-Neubau, der in seiner ursprünglichen Gestalt heute noch vorhanden ist. Diedrich Bruns und seine Ehefrau Helene betrieben hier die Dorfwirtschaft. Im alten Haus war rückwärtig ein Tanzsaal eingerichtet.


Der Saal wurde mehrfach im Jahr für Tanzvergnügen und Bälle genutzt. Bei zünftiger Blasmusik entstand schnell eine stimmungsvolle und vergnügliche Atmosphäre unter den Portsloger Tanzwilligen. Dabei ließ Bruns sin Died es sich auch nicht nehmen,  selbst Trompete zu spielen.


Bruns sin Died 1913


In den 30er Jahren entstand neben der Gastwirtschaft ein Laubengarten, in dem im Sommer die Gäste unter Bäumen bedient wurden. Zum Zeitvertreib stand die Außenkegelbahn mit Sandbahn zur Verfügung.


Seinen Unternehmergeist stellte Bruns sin Died auch dadurch unter Beweis, dass er neben der Gastwirtschaft eine Kolonialwarenhandlung eröffnete, so dass die Portsloger nun ihren Grundbedarf bei ihm decken konnten. Lebens-, Genuß- und Reinigungsmittel wurden eingekauft, während am Nebentisch die Dorfkruggäste Karten spielten. Im Jahr 1947 wurde der Ladenbetrieb eingestellt.


Zum Ende des 2.Weltkrieges diente das Gebäude als Sanitätsstation. Da auf dem Dach die Rote-Kreuz-Fahne wehte, wurde das Haus nur gering beschädigt.


Seit der Gründung des Boßelvereins „Frei Weg“ Portsloge diente diesem die Wirtschaft Bruns sin Died als Vereinsgaststätte. Hier traf man sich zum Übungswerfen und auch vor und nach den Wettkämpfen. Die Mitgliederversammlungen des Boßelvereins, sowie viele Veranstaltungen wie z.B. das Kaffeekränzchen sorgten in den 50er und 60er Jahren regelmäßig für Leben in der Gastwirtschaft.


Bruns sin Died Gastraum in den 60er Jahren


Gleichfalls Anfang der 60er Jahre wurden auf der benachbarten Weide die Festzelte für das Portsloger Boßelerfest aufgebaut. Angrenzend zur Scheune befand sich die Kegelbahn, die jedes Jahr von fleißigen Vereinsmitgliedern zum Fest aufgebaut wurde.


Gustav Bruns, geb.1908, betrieb als Sohn und Nachfolger von Bruns sin Died zusammen mit seiner Frau Ella in den sechziger Jahren die Gaststätte. Nach seinem Ableben im Mai 1972 wurde die Gaststätte geschlossen.


Die ehemalige Gastwirtschaft und die angrenzende Diele wurden später veräußert  und dienen heute als Wohnhaus mit Nebengebäuden.


Bruns sin Died 2023


Quellen:

-Unser Portsloge Bildchronik 2003

-Hartmut, Wilfried und Heiner Kahlen

bottom of page